Möchten Sie sich eine Immobilie in Österreich finanzieren, ihren Hauptwohnsitz aber in Deutschland oder der Schweiz belassen oder gehören Sie zu den sogenannten Grenzgängern – Personen, die etwa in Deutschland oder der Schweiz arbeiten, aber die Immobilie gerne in Österreich hätten, gibt es einige Fakten, die Sie rund um das Thema Immobilienfinanzierung für Steuerausländer wissen sollten. Schließlich ist eine solche Finanzierung für Deutsche oder Schweizer Staatsbürger nicht immer ganz einfach.

So finanzieren Sie sich Ihre Immobilie in Österreich

Bei der Finanzierung einer Immobilie für Steuerausländer und Grenzgänger können Interessierte schnell auf Probleme stoßen:

  1. Es besteht keine Möglichkeit für deutsche oder schweizer Banken, sich im österreichischen Grundbuch einzutragen.
  2. Österreichische Banken wiederum können das Einkommen im Ausland nur sehr schwierig pfänden. Dementsprechend ist eine Sicherheit für den Kredit in Österreich nicht immer gegeben.

Das macht den Kauf einer Immobilie in Österreich nicht besonders einfach. Wie Sie trotzdem eine passende Immobilienfinanzierung finden, zeigt der Kreditvergleich von miracl.at.

Baufinanzierung in Österreich für deutsche & schweizer Grenzgänger

Grenzgänger pendeln zwischen zwei Ländern – zum Beispiel arbeiten sie in Deutschland und beziehen ihr Gehalt auch dort. Soll die Immobilie allerdings in Österreich finanziert werden, gibt es für die Wohnbaufinanzierung einiges zu beachten:

Viele österreichische Banken haben einen Standardprozess, der für die jeweilige Zielgruppe erarbeitet wurde. Ein Steuerausländer, also eine Person, die im Ausland arbeitet, aber in Deutschland oder der Schweiz ihr Einkommen generiert, gehört allerdings nicht in diese standardisierte Zielgruppe.

So sind die meisten Banken nicht in der Lage, eine Immobilie in Österreich zu finanzieren, wenn der Großteil des Einkommens nicht in Österreich generiert wurde. Dabei ist besonders für deutsche sowie auch für schweizer Staatsbürger das Land Österreich spannend, wenn es um Immobilien geht – nicht nur für den Kauf einer Ferienimmobilie, sondern auch dauerhaft. Deshalb gibt es ein paar wenige Banken in Österreich, die sich auf sogenannte Steuerausländer spezialisiert haben.

Warum ist die Anzahl an Banken, die Grenzgänger finanzieren, so klein?

Im März 2016 wurde die Wohnimmobilienkreditrichtlinie eingeführt. Seither lehnen viele Banken Finanzierungsvorhaben von Grenzgängern kategorisch ab. Die sogenannte „Wokri“ hat dazu beigetragen, dass sich die Standards für die Kreditvergabe für den Kunden deutlich verbessern konnten. So wurden etwa Banken dazu verpflichtet, den Kunden umfassender zu beraten. Doch mit dieser Richtlinie geht auch ein höherer Prüfungs- und Anpassungsaufwand für die finanzierende Bank einher.

Die Folge: Viele Banken finanzieren generell keine Grenzgänger.

Was ist bei der grenzüberschreitende Immobilienfinanzierung zu beachten?

Eine solche grenzüberschreitende Immobilienfinanzierung sollte in vielen Punkten gut durchdacht werden:

  • Machen Sie sich Gedanken darüber, in welcher Währung Sie das Darlehen finanzieren wollen beziehungsweise zu welchen Anteilen Sie das Darlehen splitten.
  • Sparen Sie genügend Eigenkapital an, denn gerade in der deutsch-schweizerischen Grenzregion sind die Immobilienpreise besonders hoch.
  • Wählen Sie eine monatliche Rate, die Sie auch bei einem geringeren Gehalt bedienen können, ohne sich dabei zu übernehmen.

Da der Beratungs- & Bearbeitungsaufwand sowie das Risiko bei der Bank größer ist als bei der Immobilienfinanzierung im Inland, wird jeder Einzelfall im Detail betrachtet.

So ist es in Österreich nicht immer möglich, eine Immobilie zu finanzieren, wenn Sie am jeweiligen Ort nur einen Zweitwohnsitz gemeldet haben. So können Sie beispielsweise in der Stadt Salzburg keine Immobilien erwerben, ohne Ihren Hauptwohnsitz auch tatsächlich nach Salzburg zu verlegen.

Welche Voraussetzungen sollten Grenzgänger mitbringen?

Wie auch jeder andere, der einen Kredit aufnehmen möchte, müssen auch Grenzgänger mehrere Voraussetzungen erfüllen, um von einer Bank ein passendes Angebot zur Immobilienfinanzierung zu erhalten. Hier gilt generell: Je besser die Kreditwürdigkeit, desto höher sind auch die Chancen, einen Immobilienkredit zu günstigen Konditionen zu bekommen.

Die wichtigsten Kriterien für die Bewertung Ihrer Kreditwürdigkeit

  • Einkommen & Vermögen: Um einen Immobilienkredit finanzieren zu können, gehört ein regelmäßiges Einkommen zur grundlegenden Voraussetzung. Je nachdem wie die gewünschte Darlehenssumme sein soll, benötigen Sie ein entsprechend hohes Einkommen. Aber auch das vorhandene Vermögen wirkt sich positiv auf Ihre Kreditwürdigkeit aus.
  • Eigenkapital: In puncto Eigenkapital gilt – je mehr Sie einbringen, desto besser auch Ihre Chancen, einen günstigen Immobilienkredit zu erhalten. Für einen günstigen Immobilienkredit kann es sinnvoll sein, die Kaufnebenkosten mit eigenen Mitteln zu finanzieren.
  • Immobilienwert: Die gewünschte Darlehenssumme sollte den Wert Ihrer Immobilie mindestens abdecken. Schließlich gilt diese als Sicherheit für die gesamte Immobilienfinanzierung. Bei der Kreditvergabe ermittelt die Bank den sogenannten Beleihungswert – das ist die Summe, die die Bank im Falle einer Versteigerung oder eines Verkaufs der Immobilie erhält.