Ein Haus muss instand gehalten und gepflegt werden. Deshalb ist es unumgänglich eine Immobilie regelmäßig zu renovieren. In Abgrenzung zu Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten, bei denen kostenintensive Reparaturarbeiten und zukunftsorientierte Verbesserungsarbeiten vorgenommen werden, halten sich die Kosten beim Renovieren vergleichsweise in Grenzen.

Um ein Haus im Wert zu erhalten, müssen Eigentümer regelmäßig investieren.

Um ein Haus im Wert zu erhalten, müssen Eigentümer regelmäßig investieren.

Unterschiede: Sanierung, Modernisierung, Renovierung

Bei der Sanierung steht in erster Linie der Ausgleich eines ernsthaften Mangels im Vordergrund. Ein Haus wird saniert, um den Schaden zu beheben und die ursprüngliche Qualität wiederherzustellen. Sanierungsarbeiten sind oft aufwendig und können nur in Zusammenarbeit mit Fachleuten durchgeführt werden. Typische Sanierungsmaßnahmen sind die Beseitigung von Schimmel, das Trocknen nasser Wände oder die Reparatur eines schadhaften Dachs.

Im Gegensatz zur Sanierung geht es beim Modernisieren darum, ein Haus zukunftsfähig zu halten und den Wert der Immobilie zu stabilisieren oder zu erhöhen. Mit einer Modernisierung wird die Immobilie auf den neuesten Stand gebracht. Oft ist Hauptanliegen der Hausbesitzer, die Immobilie Haus energiesparend zu modernisieren, um langfristig die Verbrauchskosten zu senken. Modernisierungsmaßnahmen sorgen dafür, dass beim Verkauf des Hauses am Markt höhere Verkaufspreise realisiert werden können. Typische Modernisierungsmaßnahmen sind beispielsweise die Dämmung von Dächern und Außenwänden, der Austausch von Fenstern oder Heizungsanlagen. Letzteres wird mit dem Programm „Raus aus dem Öl“ mit Zuschüssen gefördert.

Die Kosten für Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten lassen sich also generell mit Hilfe öffentlicher Förderprogramme finanzieren. Die Antragstellung erfolgt mit einem Finanzierungspartner, der die entsprechenden Formulare vorbereiten und die Gelder bei der jeweiligen Förderstelle beantragt.

Renovieren ist günstiger und wird anders finanziert

Beim Renovieren hingegen werden Schönheitsfehler behoben, die im Prinzip keinen wertmindernden Schaden an der Immobilie darstellen. Renovierungsarbeiten kosten im Vergleich zu Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten deutlich weniger, obgleich sie sich je nach Umfang und Qualität der Maßnahme durchaus auf einige Zehntausend Euro belaufen können. Finanzieren lassen sich Renovierungsmaßnahmen nicht mit Hilfe öffentlicher Zuschüsse und Förderungen. Hierzu bieten sich Renovierungskredite an, die unkompliziert direkt online beantragt werden können. Es handelt sich hierbei um nicht zweckgebundene Kredite, die allerdings unter unterschiedlichen Bezeichnungen angeboten werden. Manche Banken nennen sie „Wohnkredit“, andere bezeichnen sie als „Renovierungskredit“. Unabhängig vom Namen handelt es sich aber stets um Ratenkredite. Potenzielle Kreditnehmer sollten grundsätzlich mehrere Angebote einholen und die Konditionen miteinander vergleichen. Übrigens: Für eine Kreditumschuldung ist ein Kredit, der als „Renovierungskredit“ bezeichnet wird, nicht unbedingt geeignet. Hierzu sollten sich Kreditnehmer zuerst beraten lassen und die Umschuldung geplant angehen.

Renovieren bedeutet, die Immobilie zu verschönern

Wenn vom Renovieren die Rede ist, geht es in erster Linie darum, eine Wohnung oder ein Haus optisch aufzuwerten. Im Zuge von Renovierungsmaßnahmen werden kleinere Abnutzungserscheinungen ausgebessert, die durch den täglichen Gebrauch entstehen. Renovieren umfasst also in erster Linie Schönheitsreparaturen. Das bedeutet, dass diese im Prinzip nicht zwingend erforderlich sind, aber einen positiven Einfluss auf das Wohlgefühl haben. Viele Mieter und Eigenheimbesitzer kümmern sich selbst um Renovierungsarbeiten, andere beauftragen einen Handwerker. Die folgenden Maßnahmen sind typische Renovierungsmaßnahmen:

  • Maler- und Tapezierarbeiten im Haus
  • Der Anstrich der Außenfassade
  • Verlegen eines neuen Bodenbelags
Malerarbeiten: Manchmal muss ein Profi ran. Die Kosten lassen sich mit einem Renovierungskredit stemmen.

Malerarbeiten: Manchmal muss ein Profi ran. Die Kosten lassen sich mit einem Renovierungskredit stemmen.

Renovierungskosten am Beispiel von Malerarbeiten: Damit ist zu rechnen

In Abhängigkeit von der Vorbereitung, die erledigt wird, bevor die Renovierungsarbeiten von einem Fachbetrieb übernommen werden, variiert der Preis. Die Ausgangssituation, die der Maler bei der ersten Begehung vorfindet, bildet die Grundlage für sein Angebot.

Soll ein Malerfachbetrieb die Tapezierarbeiten im Haus übernehmen, wird er in die Angebots-Kalkulation die Vorbereitungszeit und die nötigen Materialien zum Abdecken der Umgebung berechnen. Die Böden, Türen, Fenster und Möbel müssen beim Streichen geschützt werden, dazu braucht es strapazierfähige Abdeckplanen.

Nebenpositionen gehen ins Geld

Manche Maler kalkulieren die Kosten für Abdeckplanen bereits in den Quadratmeterpreis ein, andere führen die Position getrennt auf. Das kann sich spürbar im Preis niederschlagen.

Um eine Wand so vorzubereiten, dass sie gestrichen werden kann, muss Füllmaterial eingesetzt werden. Damit werden Risse, Löcher und Unebenheiten ausgeglichen. Müssen vorab noch Reinigungsarbeiten gemacht werden, zum Beispiel Tapete, steigen die Preise pro Quadratmeter entsprechend an.

Ein weiterer Kostenfaktor bei Renovierungsarbeiten ist die Qualität der verwendeten Materialien, im Falle von Malerarbeiten die Qualität der Farbe und Tapeten. Günstige Dispersionsfarbe ist nur halb so teuer, wie hochwertige mineralische Farbe. Maler müssen neben den Farben Pinsel, Farbroller, Klebeband und vieles andere nutzen, um ihre Arbeit zu erledigen.

In jedem Fall ist es ratsam mit dem Handwerker genau zu klären, welche Arbeiten in seinem Angebot enthalten sind. Es ist empfehlenswert, mehrere Angebote von Malern einzuholen und sie miteinander zu vergleichen. Zur Orientierung soll die folgende Tabelle dienen. Die Angaben gelten pro Quadratmeter:

Innenwand Zimmerdecke
Tapete entfernen/Oberfläche reinigen 15 bis 20 Euro 15 bis 20 Euro
Putzarbeiten 10 bis 20 Euro 15 bis 25 Euro
Streichen 4 bis 10 Euro 5 bis 13 Euro
Tapezieren 5 bis 18 Euro 7 bis 20 Euro

 

Die genannten Werte sind nur zur Orientierung zu verstehen, die für eine grobe Überschlagsrechnung dienen sollen. Im Einzelfall können die Beträge erheblich abweichen.  Handwerker bieten regional stark unterschiedliche Preise an, sodass ein Maler in einer ländlichen Region oft weniger kostet als im Stadtzentrum.

Rechenbeispiel für Malerarbeiten in zwei Räumen

Ein Maler soll eine Küche und ein Wohnzimmer streichen. Die Küche hat eine Deckenfläche von 25 Quadratmeter, die Wandflächen betragen insgesamt 50 Quadratmeter. Das Wohnzimmer verfügt über eine Deckenfläche von 30 Quadratmeter und Wandflächen von 60 Quadratmeter. Die Malerkosten setzen sich wie folgt zusammen:

Fläche Fläche in Quadratmeter Quadratmeterpreis

 

Kosten
Deckenfläche 50 11 Euro 550 Euro
Wandflächen 110 9 Euro 990 Euro
Abdeckfolie pauschal 30 Euro
Gesamtkosten 1.570 Euro

 

Die Malerarbeiten kosten für Küche und Wohnzimmer insgesamt 1.570 Euro. Der Preis gilt nur dann, wenn die Auftraggeber die Wände selbst so vorbereiten, dass der Maler mit den Tapezier- und Streicharbeiten beginnen kann. Müsste er die Wände vorab noch von alten Tapeten befreien, würden pro Quadratmeter noch einmal 15 bis 20 Euro hinzukommen. Das würde Zusatzkosten von 110 Quadratmeter x 15 Euro = 1.650 Euro bedeuten und stellt damit eine satte Preisverdoppelung dar.

Fazit: Genau kalkulieren, Eigenleistung einbringen und günstig renovieren

Bei Renovierungsarbeiten können Laien viel Geld durch Eigenleistung sparen. Das wirkt sich günstig auf die Gesamtkosten aus. Ein Angebotsvergleich der möglichen Renovierungskredite ist zudem sinnvoll, um in Sachen Finanzierung weitere Kosten zu sparen. So lässt sich gut und günstig renovieren.

 

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